E-Mail-Marketing und ChatGPT: So optimieren Sie Newsletter, Mailings und mehr mittels KI
KI-gestützte Prozesse gewinnen im Marketing eine immer größere Bedeutung. Lösungen wie ChatGPT vereinfachen es Marketern, Content besser zu planen, zu strukturieren und zu finalisieren. Im E-Mail-Marketing reduziert ChatGPT den Zeitaufwand und leistet bereits wertvolle Unterstützung dabei, Newsletter, Mailings und E-Mail-Kampagnen allgemein zu optimieren. Wie automatisierte KI-Prozesse den Arbeitsalltag von E-Mail-Marketern erleichtern und welche KI-Funktionen Optimizely Campaign in diesem Zusammenhang konkret bietet, erfahren Sie in diesem Blogbeitrag.
Was ist ChatGPT?
Hinter der künstlichen Intelligenz ChatGPT (Chat Generative Pre-trained Transformer) verbirgt sich ein Algorithmus, der auf einem Machine Learning-Modell basiert. Dieses Modell ist in der Lage, menschliche Eingaben zu verstehen und auf plausible Art und Weise zu beantworten. Die Maschine verfasst Texte in den verschiedensten Darstellungsformen und ist sogar in der Lage, zu programmieren. Dazu nutzt ChatGPT Sprachmodelle, die mit riesigen Datenmengen, die fast ein Terrabyte an Speicherkapazität einnehmen, trainiert werden.1
Grenzen von ChatGPT
Aber: Sich zu 100 % auf KI (Artifical Intelligence) wie ChatGPT zu verlassen, ist keine gute Strategie. Bei der Aufgabe, systematisch hochwertigen und verlässlichen Content zu erzeugen, der ausnahmslos korrekte Informationen enthält, stößt KI an ihre Grenzen. Denn: Die korrekte Interpretation komplexer Zusammenhänge reicht immer nur so weit, wie Sprach- bzw. Datenmodell und Algorithmus dies zulassen. Weiteres Limit: Das Machine Learning-Modell hinter ChatGPT trainiert mit einer Datenbasis, die lediglich bis zum Jahr 2021 reicht. Und das geht zu Lasten der Aktualität.2
Warum E-Mail-Marketing so wichtig ist und wie KI unterstützen kann
Warum denken Marketer überhaupt noch über die E-Mail als Marketing-Instrument nach? Weil etwa im B2C-Segment 91 Prozent der Verbraucher immer noch auf die E-Mail zurückgreifen. Aber auch im B2B-Umfeld nimmt die E-Mail eine nach wie vor zentrale Rolle ein. 73 Prozent der Unternehmen nutzten die E-Mail für die interne wie externe Kommunikation. Diese Zahlen verdeutlichen die enorme Relevanz des E-Mail-Marketings. Und auch in wirtschaftlicher Hinsicht ergibt E-Mail-Marketing absolut Sinn. So erzielt jeder in E-Mail-Marketing investierte britische Pfund einen ROI von durchschnittlich £ 42.3
KI bietet vielversprechende Einsparpotenziale
Angesichts dieser großen Popularität der E-Mail grüßt KI wie zum Beispiel ChatGPT insbesondere bei der Erzeugung von E-Mail-Kampagnen-Content – bis dato eine Aufgabe, die ausnahmslos von Menschen abgearbeitet wurde – aus der Ferne und winkt mit besonders vielversprechenden Einsparpotenzialen. Dieser Meinung sind auch etwa ein Drittel der Arbeitnehmer. Sie rechnen mit einer massiven Produktivitätssteigerung in Höhe von 25 bis 50 Prozent.4
KI-basierte Performanceoptimierung oder KI-basierte Content-Erzeugung?
Teilautomatisierung: Content auf Knopfdruck erstellen
Kreativer Content, der die eigene Zielgruppe begeistert, sollte vor dem Schreibprozess gut recherchiert sein. Diese Recherche kann unter Umständen viel Zeit in Anspruch nehmen. Vor diesem Hintergrund ist der Gedanke verlockend, wenn KI per Knopfdruck kreativen (Text-)Input liefert – zum Beispiel in Form von Gliederungen oder einzelnen Sätzen –, den der Mensch im Anschluss beispielsweise in E-Mail-Kampagnen weiterverarbeitet. Und das alles bei minimalem Zeitaufwand, weil KI in diesem teilautomatisierten Prozess die Marketer unterstützt.
Vollautomatisierung: Datenbasierte Personalisierung
Dagegen kommt KI im Rahmen standardisierter Prozesse, wie etwa der datenbasierten Personalisierung, längst eine Schlüsselrolle in der Marketing Automation zu. Aus der Analyse historischer Verhaltens- und Nutzerdaten erstellt KI personalisierte Prognosen, die den individuellen Präferenzen der User entsprechen. Bei dieser Betrachtungsweise ist KI zum Beispiel maßgeblich an der Customer Experience beteiligt. KI-basiert liefert sie dem Verbraucher maßgeschneiderte Erlebnisse, die etwa in Form von Content in einer E-Mail sichtbar werden. Im Finishing des Contents unterstützt ChatGPT Marketer zum Beispiel bei der Formulierung noch relevanterer Botschaften.
Ob teil- oder vollautomatisiert: KI erschließt nicht nur enorme Zeit- und Kostenersparnisse. Sind Kreativität und Personalisierung gefordert, optimiert sie vielmehr auch Texte und Content. Auf diese Weise maximiert sie mit sehr großer Wahrscheinlichkeit auch im E-Mail-Marketing relevante KPIs und sorgt u. a. für steigende Öffnungsraten und Klickzahlen.
Konkrete Use Cases: Wie können E-Mail Marketer ChatGPT verwenden, um Newsletter, Mailings und Co. zu optimieren?
Use Case 1: Allgemeine Themenrecherche für Artikel und Beiträge
Gerade für Marketer jeglicher Art eignet sich ChatGPT hervorragend zur Themenrecherche. Anstatt sich durch die Suchergebnisseiten von Google, Bing und Co. zu klicken, zu lesen und Stoff zu sammeln, liefert KI zu konkreten Themen-Anfragen nach nur einem Mausklick sofort konkrete Ergebnisse. Das erleichtert die Recherchearbeit beim Erstellen von Artikeln und Beiträgen sowie das Finden relevanter Themen. Bei Online-Marketern beliebt sind zum Beispiel Rankings, Dos und Donts, Vorteile und oder Nachteile. Parallel dazu ist ChatGPT zum Beispiel auch in der Lage, eine Gliederung zu einem spezifischen Thema zu liefern, die Marketern den Aufbau eines Artikels vorgibt. Dabei sollten Themenvorschläge aus ChatGPT nicht blind übernommen werden. Die Feinabstimmung nehmen Marketer oder Redakteure vor. Sie lektorieren und verarbeiten ChatGPT-Text schließlich zu Artikeln, Beiträgen oder Aufsätzen, die sich zur Veröffentlichung eignen.
Use Case 2: Newsletter
Im Newsletter-Marketing kommt der E-Mail-Betreffzeile (engl: E-Mail-Subject) eine zentrale Bedeutung zu. Im Posteingang entscheidet sie gewissermaßen über Sieg oder Niederlage. Damit Newsletter eine möglichst hohe Öffnungsrate erzielen, muss zuallererst die Betreffzeile den Empfänger überzeugen. Dies gelingt durch möglichst attraktive und informative Betreffzeilen. Dabei generiert ChatGPT im Handumdrehen aussagekräftige Betreffzeilen, die bei Newsletter-Abonnenten die Neugier wecken. Die KI erzeugt selbstverständlich auch verschiedene Betreffzeilen-Varianten, die zum Beispiel in einem multivariaten Test gegeneinander antreten, um daraus den Gewinner zu ermitteln, der beim Newsletter-Versand zum Einsatz kommt. Wie Betreffzeilen in Optimizely Campaign automatisiert erstellt werden können, lesen Sie weiter unten.
Use Case 3: Call-to-Action
Call-to-Actions (CTA) stellen ebenfalls ein zentrales Element im Online- bzw. im E-Mail-Marketing dar. Sie kommen beispielsweise in Newslettern, auf Webseiten, in Online-Shops oder in Social Media Posts zum Einsatz. Der CTA besteht aus in der Regel aus verlinktem Text, der User animieren will, zu klicken und eine bestimmte Aktion auszulösen. Dies kann der Kauf eines Produktes, der Klick auf einen Content-Baustein eines Newsletters oder dergleichen sein. Dabei wirkt sich der eigentliche Text maßgeblich auf die Aktion aus. Dementsprechend lassen über ChatGPT entsprechende CTA-Textvarianten erstellen, die ebenfalls in multivariaten oder in A/B-Tests gegeneinander antreten, um den besten CTA zu identifizieren und schließlich Conversions zu maximieren.
Der KI-Einsatz in Optimizely Campaign
Die Omnichannel-Marketing-Lösung Optimizely Campaign erzeugt digitale Marketing-Kampagnen. Damit erreichen Unternehmen ein Marketing Automation-Niveau, das sich durch mehrstufige Kampagnen sowie aktions- und ereignisbasierte Mailings auszeichnet, die passgenau für unterschiedlichste Zielgruppen und in vollautomatisierten Versandzyklen ausgeliefert werden. Dabei erreicht Optimizely Campaign die Verbraucher nicht nur über E-Mail. Zusätzlich stellt die Omnichannel-Lösung auch Content in Print-Mailings, per SMS, Mobile App-Push- bzw. Web-Push-Benachrichtigungen zu. Intelligente Zusatzfeatures wie die Versandzeitoptimierung, Smart Campaigns, Template Kit, Countdown-Timer, Segmentierung, Kampagnen-Reporting, CRM-Schnittstelle, Post-Klick-Tracking und vieles mehr addieren sich zu einem leistungsstarken Marketing-Werkzeug, das seinesgleichen sucht.
Product Recommendations
Aus diesem Toolset ragen vor allem die Product Recommendations heraus. Dabei handelt es sich um einen KI-basierten Prozess, der personalisierte Produktempfehlungen automatisiert erstellt und in Kommunikationskanälen wie zum Beispiel E-Mail ausspielt. Dabei greifen Product Recommendations auf Produktinformationen zu, die in Form von Text, Produktfotos oder / und -Videos in einer Datenbank abgelegt sind. Produktempfehlungen basieren auf der historischen Interaktion des Users mit einer Website bzw. einem Online-Shop. Dort hinterlässt er „digitale Spuren“ in Form von Nutzer- und Verhaltensdaten. Intelligente Algorithmen, also KI, nutzten diese Daten, um daraus personalisierte Produktempfehlungen zu erzeugen.
Sie sind für den User deshalb von besonders großem Interesse, weil sie auf dessen verifiziertem Verhalten basieren. Produkte, die sich der User in der Vergangenheit angeschaut hat, wird er sich sehr wahrscheinlich in dieser oder ähnlicher Form auch in Zukunft wieder anschauen. Aus diesem Grund ergibt es Sinn, User mit entsprechend personalisierten Recommendations zu versorgen, die für sie relevant sind. Dadurch tragen Product Recommendations, die User zum Beispiel im Rahmen einer E-Mail-Kampagne erhalten, zu einer positiven Customer Experience bei.
ChatGPT-Integration
Durch die Integration von ChatGPT greift Optimizely Campaign direkt auf die leistungsfähige KI zurück, um Marketer bei der Erstellung von E-Mails zu unterstützen. Konkret lassen sich in Campaign über die ChatGPT-Schnittstelle durch die Eingabe von Schlüsselwörtern Betreffzeilen in mehreren Varianten generieren und einer Kampagne direkt zuordnen.
Abbildung 1: ChatGPT in Optimizely Campaign und wie Sie damit zum Beispiel Betreffzeilen einfach generieren können.
Zusätzliche Unterstützung bei der Content-Erstellung, bspw. beim Schreiben von Pre-Header-Inhalten oder Textblöcken in E-Mails, gibt es ebenfalls in der Lösung.
Fazit
Der KI-Einsatz in Campaign optimiert sowohl Standardprozesse wie die Product Recommendations als auch KI-basierte Kreativprozesse wie zum Bespiel die Texterstellung per ChatGPT. Während Campaign Product Recommendations durch automatisierte System-Routinen abarbeitet und ChatGPT dort bis dato lediglich im Messaging Sinn macht, erfordert der teilautomatisierte Einsatz von ChatGPT zur Erstellung von KI-basiertem Text nach wie vor die Intervention des Menschen. Die Schlussredaktion obliegt insofern weiterhin Marketern, Redakteuren, Textern und Editoren.
Als letzte qualitative Instanz prüfen sie KI-basierten Content auf Korrektheit, Glaubwürdigkeit und Qualität und wandeln sich dadurch zu KI-getriebenen Gatekeepern. Und dennoch: In Campaign erzielt Text-KI im Vergleich zu mühsamer Recherche-Arbeit bereits heute bemerkenswerte Zeitersparnisse und unterstützt den kreativen Prozess bei der zielgruppenspezifischen Ansprache.
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1 Vgl. Handelsblatt vom 27.2.2023
2 Vgl. Horizont.net
3 Vgl. UK-Studie (DMA)
4 Vgl. Sortlist-Report (ChatGPT)